Schlagwörter
ANSF, Bundesregierung, Bundeswehr, Frühjahrsoffensive, Kunduz, NATO, Taleban
Hier zunächst mein Artikel in der heutigen taz; Hinzufügungen in [eckigen Klammern]:
Taleban testen Regierungstruppen
Frühjahrsoffensive im früheren Bundeswehrstandort Kundus trifft Afghanistans Regierung auf dem falschen Fuß
Seit Freitag, zwei Tage nachdem die Taleban ihre diesjährige Frühjahrsoffensive ankündigten, wird in der afghanischen Nordostprovinz Kunduz erbittert gekämpft. Mit koordinierten und massiven Angriffen in mindestens fünf der sieben Distrikte der Provinz [Imam Saheb, Tschahrdara, Qala-ye Zal, Aliabad, Kunduz-Stadt] haben die Aufständischen die Regierungstruppen offenbar überrascht. Dabei erzielten sie Geländegewinne auch unmittelbar vor den Toren der Provinzhauptstadt, dem ehemaligen Hauptstandort der Bundeswehr in Afghanistan. Wegen der Angriffe und [notwendig gewordener] Konsultationen mit dem Kommandeur der in Afghanistan verbliebenen NATO-Truppen flog Präsident Aschraf Ghani am Montag erst verspätet zu seinem ersten Staatsbesuch in Indien ab.
Laut Berichten örtlicher Journalisten über soziale Medien wurde am Montag [an mindestens zwei Stellen, in Gortepe und Bagh-e Sherkat] nur wenige Kilometer nördlich und südlich des Stadtzentrums von Kunduz gekämpft. Außerdem sollen die Regierungstruppen in den Distrikten Tschahrdara, südwestlich von Kunduz-Stadt – wo im September 2009 Bundeswehroberst einen folgenschweren Luftangriff auf zwei gekaperte Tanklaster anordnete, bei dem zahlreiche Zivilisten umkamen – sowie Imam Saheb in Norden nur noch die Hauptort halten. Imam Sahebs Distriktgouverneur sagte am Montag, man habe den Kontakt zu 500 eingekesselten eigenen Kämpfern verloren. [Dort sollen die Taleban auch einen ehemaligen Stützpunkt von US-Special Forces eingenommen haben.] Kunduz’ Provinzratschef Muhammad Yusuf Ayubi zufolge kontrollieren die Taleban nun 65 Prozent der Provinz.
Angaben der Provinzbehörden zufolge sind 2000 Familien – das könnten bis zu 20.000 Menschen sein – vor den Kämpfen geflohen. Sie laufen Gefahr, zu Langzeitflüchtlingen zu werden, da in Kunduz gerade die Aussaat lief [so Betroffene auf Radio Azadi] und nun Ernteausfälle drohen. Die Regierung schloss vorsorglich alle Schulen in den umkämpften Gebieten.
Bis zum Montag trugen die reguläre Polizei sowie die milizähnliche Afghanische Lokalpolizei die Hauptlast der Verteidigung. Erst dann wurden Armeeeinheiten aus Nachbarprovinzen und Kommandotruppen aus Kabul herangeführt[, insgesamt 2000 Mann]. Bei Gegenangriffen sollen sie in der Nacht zum Dienstag einige Dutzend Taliban getötet haben. Zahlen sind allerdings auf allen Seiten mit Vorsicht zu genießen. Das gilt auch für die Zahl der beteiligten Aufständischen, die von mehreren hundert bis zu 2000 reichen. [Laut dem Provinzgouverneur gibt es insgesamt 3000 Taleban in ganz Kunduz.]
[Ab Dienstag (28.4.) nachmittag berichteten afghanische Medien dann, die Verstärkungen – unterstützt von Hubschraubern – hätten die Kämpfe unter Kontrolle gebracht. Die Kämpfe bei Gortepe seien beendet worden. Insgesamt seien 100 Taleban getötet und weitere 100 verwundet worden. Auch das US-Militär hätte Luftunterstützung geschickt. Sprecher der Regierung sandten beruhigende Botschaften aus. Der Vizesprecher des afghanischen Verteidigungsministeriums, Daulat Waziri, erklärte: „Kein Distrikt oder keine Provinz wird zusammenbrechen [d.h. an die Taleban fallen], und ich versichere ihnen, dass die Sicherheitskräfte fähig genug sind, die Situation zu kontrollieren.“ Sein Kollege vom Innenministerium, Seddiq Seddiqi, sagte, „der Hauptkern der Aufständischen im Distrikt Imam Sahib wude vollständig zerstört und die Situation in Kunduz hat sich vollständig geändert.“]
Gerade aber das Überraschungsmoment bei den Taleban-Angriffen überraschte. [Die Regierung war eigentlich gewarnt.] Der neue Innenminister Nur-ul-Haq Ulumi hatte schon vor Wochen im Parlament erklärt, die wandere Aufstandsbewegung “Richtung Norden”. Seit vorigem Sommer waren zusätzliche Kämpfer angekommen [und das war bekannt], darunter von der Islamischen Bewegung Usbekistans. Sie waren pakistanischen Militäroperation in den dortigen Stammesgebieten ausgewichen und in afghanische Gebiete gewechselt, in denen Angehörige ihrer Sprachgruppe leben. Dazu gehört auch Kunduz. Zudem waren bei ähnlich intensiven Kämpfen im vergangenen September Taleban schon einmal vorübergehend in Vororte von Kunduz eingerückt. Auch war klar, dass sie nach dem Abzug der meisten NATO-Soldaten in diesem Jahr die Standhaftigkeit der afghanischen Streitkräfte testen würden. [Der Name ihrer Frühjahrsoffensive, „Azm“ (Entschlossenheit) nimmt sogar spöttisch den der Nach-ISAF-Militärmission der NATO, Resolute Support, auf.] Schließlich wies auch die Entführung eines aus Potsdam stammenden deutschen Entwicklungshelfers in Kundus vor einer Woche auf erhöhte Spannungen.
[Trotz all dieser Punkte – und der Ausbildung durch NATO-Trainer und all der guten Worte darüber – war die afghanische Armee zumindest in Kunduz offenbar unvorbereitet. Dazu mag beigetragen haben, dass es immer noch keinen neuen Verteidigungsminister gibt.]
[Und noch ein Punkt: Es scheint, dass nach Taleban-Angriffen auf eine Einheit der Nationalarmee im Distrikt Dschurm im benachbarten Badachschan in der ersten Aprilhälfte – wobei etwa 30 Soldaten getötet, und einige wohl sogar enthauptet wurden – Truppen aus Kunduz dorthin verlegt wurden. Daraufhin kündigten Möglicherweise war das ein Ablenkungsmanöver.]
Gekämpft wird auch nicht nur in Kunduz. Die Taleban sollen auch weiter westlich, [im Distrikt Qaisar] in der Provinz Faryab, vorgerückt sein. Sie gehört wie Kunduz zum Verantwortungsbereich des NATO-Regionalkommandos Nord, das von der Bundeswehr geleitet wird, [und ist ein weiterer Fokus von Taleban-Aktivitäten in Nord-Afghanistan]. Ein gewöhnlich gut informierter afghanischer Militärbeobachter berichtete auf Twitter, die afghanischen Regierungskräfte seien derzeit [landesweit] in 18 „ungeplante Operationen“ verwickelt. Zum Teil schwere Kämpfe wurden in den letzten Tagen aus mindestens [zwölf] weiteren Provinzen gemeldet. [Dazu gehören Ghor, Khost, Zabul, Wardak, Baghlan, Takhar und Jauzjan, Helmand, Ghazni, Nimruz und Farah. In Farah und Kunar sollen die Taleban ebenfalls hunderte Kämpfer zusammengezogen und Polizeiposten gestürmt haben. Einige dieser Kämpfe, sogenannte Säuberungsoperationen, wurden von den Regierungstruppen initiiert.
Dazu kamen erneut mehrere Anschläge auf Offizielle der Regierung, darunter in Kabul, Kandahar, Nangrahar (hier und hier), Paktia und Laghman. Am Sonntag wurde in Uruzgan schon der zweite Provinzpolizeichef innerhalb von sechs Wochen ermordet.]
Die Taleban-Angriffe werden allerdings auch innenpolitisch ausgeschlachtet. Ex-Geheimdienstchef Amrullah Saleh beschuldigt die Regierung stillzuhalten, um die im Norden besonders starken bewaffneten Kräfte der früheren antisowjetischen Mudschahedin auszuschalten. [Parlamentsabgeordnete hatten die Regierung und Regierungsvertreter in Kunduz ebenfalls dessen beschuldigt.] Mohammad Mohaqqeq, stellvertretender Regierungschef und selbst ein Milizenführer, verlangte, ein Mudschahed solle in das immer noch offene Amt des Verteidigungsministers berufen werden. [Auch der neue, offiziell allerdings noch nicht als solcher bestätigte Kandidat für das Amt, General Abdullah Habibi, hatte unter der DVPA-Regierung gedient und wurde in der Sowjetunion ausgebildet, allerdings schon unter Präsident Daud, und war später ein enger Mitarbeiter des (Ex-Mudschahedin)-Generalstabschefs, Bismillah. Letzteren scheint auch Mohaqqeq bei seinem Vorschlag im Sinn zu haben. Der war allerdings (Innen-)Minister unter Karzai und entspricht damit nicht Ghanis Kriterien, die er bislang durchgehalten hat.]
[Trotz der intensiven Kämpfe bleibt die bisherige Einschätzung bestehen: Die Taleban sind bisher nicht in der Lage, größere Bevölkerungszentren – selbst nicht Distriktzentren, die man kaum Städte nennen kann – einzunehmen. Vorausgesetzt, das war überhaupt das Ziel der Offensive in Kunduz. Die afghanischen Regierungstruppen hielten den Angriffen stand, bzw. brachten sie trotz einiger Verzögerung offenbar relativ schnell zum Stehen.
Gleichzeitig verwies ein neuer Bericht des US-Sonderinspektors für Afghanistan (SIGAR) wieder auf strukturelle Schwächen der ANA und ANP (zusammen als ANSF bezeichnet). Die US-Regierung und auch die Kabuler Regierung wüssten nicht, wie viele Soldaten und Polizisten tatsächlich existierten. Das erschwert in jedem Falle eine realistische Planung; die Existenz sogenannter Geistersoldaten und –polizisten (also jene, die in den Soldlisten stehen und bezahlt werden, aber gar nicht existieren) dürfte dazu führen, dass die ANSF-Stärke in bestimmten Gebieten überschätzt wird. Offiziell heißt es, die ANA hätte nach dem letzten Stand 167.024 und die ANP 154.685 Angehörige.
Gleichzeitig haben die Taleban ihre Präsenz sowie ihre Fähigkeit, gleichzeitig an mehreren Orten (in einer Provinz und in mehreren Provinzen) zu operieren, wieder einmal sichtbar gemacht. Dazu scheinen sie sich (bei aller Vorsicht bei den gemeldeten Zahlenangaben) nun in der Lage zu sehen, auch größere Kampfformationen zusammenzuziehen. Dazu trägt wohl bei, dass sie sich nach dem Ende der ISAF-Mission weniger Sorge wegen der meist effektiven, wenn auch oft nicht genauen NATO-Luftunterstützung machen müssen. Zudem haben sie gezeigt, dass die Provinz Kunduz einen ihrer Operationsschwerpunkte darstellt – wo sie sich auch nach der US-geführten Intervention 2001 am längsten von allen Nordprovinzen hielten. Dabei kommt ihnen weiterhin entgegen, dass die Bevölkerung der Provinz, mit ihren Inseln von (nach 2001) in das Fadenkreuz der mit den Amerikanern verbündeten Nordallianz-Kämpfer geratenen Paschtunen, sehr heterogen ist, die Paschtunen sich nach wie vor an den Rand gedrängt fühlen und offenbar einen Aufstieg der Usbeken (mit Dostum als Vizepräsidenten) wahrnehmen oder befürchten. Schon seit längerem hat AAN ja auch die Rolle der (oft ethnisch konfigurierten) ALP beschrieben, deren tadschikischen und usbekischen Elementen immer wieder Übergriffe vorgeworfen werden. Nach Informationen aus der Region sollen auch bestimmte Hezb-e Islami-nahe Madrassas eine Rolle bei der Mobilisierung (bzw wenigstens ihrer Beherbergung) gespielt haben. ALP-Einheiten und deren Posten gehörten auch zu den ersten Zielen, die die Taleban jetzt angriffen.]
Als nächstes mein begleitender taz-Kommentar:
Thomas Ruttig zur Taleban-Frühjahrsoffensive und deutschen Fehlern
Die Kämpfe am ehemaligen Bundeswehr-Hauptstützpunkt in Afghanistan werfen ein bezeichnendes Licht auf die Resultate der deutschen Mission am Hindukusch. Obwohl der Kampfeinsatz offiziell für beendet erklärt wurde, geht der Krieg nicht nur in Kundus ja weiter. Er eskalierte sogar, was sich an den jährlich steigenden Zahlen seiner zivilen Opfer ablesen lässt. Mehr Sicherheit hat die NATO-geführte Internationale Sicherheitsunterstützungsstreitmacht ISAF – als deren Teil die Bundeswehr operierte – den Afghanen also nicht gebracht.
Mit ihrem jahrelangen Leugnen, dass in Kundus überhaupt Krieg herrscht, trug die Bundesregierung indirekt auch zu den gegenwärtigen militärischen Rückschlägen bei. Hätte man sich anfangs um die Sicherheit gekümmert und etwa Milizen entwaffnet, hätte die neue Regierung besser arbeiten können. Später konnten stattdessen die Taliban ihre örtlichen Strukturen unter der Nase der Bundeswehr und diverser deutscher Geheimdienste etablieren.
Gescheitert ist auch Berlins Konzept von der Bundeswehr als „Entwicklungshelfer in Uniform“. Gedacht als Alternative zum Bush’schen Anti-Terror-Krieg, haben die mit viel (Selbst-)Lob bedachten Entwicklungsprojekte die afghanische Zivilbevölkerung nicht auf die Seite der neuen Regierung in Kabul gezogen. Der deutsche Einsatz, von Bundeswehr und den gern vergessenen Zivilisten, hat sicherlich das Leben vieler Afghanen verbessert. Die gegenwärtigen Kämpfe – in Kundus und landesweit – lassen es aber fraglich erscheinen, ob das nachhaltig sein wird.
Als bei der Übergabe des Standorts Kundus im Oktober 2014 an die afghanischen Streitkräfte ein deutscher Offizier sagte, man habe nun „Operation Abzug“ erfolgreich abgeschlossen, sprach er möglicherweise von der einzigen wirklich gelungenen bundesdeutschen Operation in Afghanistan.
Was noch in den Kommentar gehört hätte, aber wegen des geringen zur Verfügung stehenden Platzes herausfiel:
- dass die Taleban immer noch in der Lage sind, simultan in fast einem Dutzend Provinzen ihre angekündigte Frühjahrsoffensive zu starten und dabei die Regierungstruppen auch noch zu überraschen, deutet auch an, dass deren Training – die selbstgesetzte Hauptaufgabe der neuen NATO-Mission – bisher zu wenige Früchte getragen hat, mit einigen hundert, von Sicherheitsrestriktionen gefesselten Trainern zu klein ist oder vielleicht sogar am Kern der Probleme vorbeigeht;
- dass „Sicherheit durch Entwicklung“ und die „Herzen und Hirne“ der Zivilbevölkerung gewinnen nur gelingen kann, wenn die Regierung, die sie unterstützen will, wirklich als unterstützenswert angesehen wird – und sie das wohl nicht war, mit ihrer (vom Westen geduldeten, wenn nicht geförderten) Korruption und deren Trägern, den Warlords und Kommandanten, die man trotz Korruption, Beteiligung am Drogen- und Waffenschmuggel und massiven Menschenrechtverletzungen zu Verbündeten gemacht hatte
- dass die gesamte Art und Weise der militärischen wie politischen Afghanistan-Intervention mit einer ganzen Reihe von Geburtsfehlern behaftet war, die sich im Nachhinein nicht mehr korrigieren ließen. Neben der schon erwähnten Auswahl der falschen Verbündeten gehört dazu auch – eine Nummer kleiner, und deshalb vielleicht vermeidbar – dass die ISAF-Provinzwiederaufbauteams (PRTs) besser PSTs hätten sein sollen (mit „S“ für „Sicherheit“). Das wollte die UNO anfangs auch so, mit dem Gedanken, die neuen afghanischen Institutionen zu demokratisieren und dabei zu schützen. Hier erwies sich das deutsche „Bundeswehr-als-Entwicklungshelfer“-Konzept als besonders fatal, weil es den Sicherheitsfaktor außer Acht ließ (es gab ja nicht nur die Alternative zwischen Bushs und dem Berliner Ansatz)
- auch der deutsche Ansatz war von Anfang an problematisch: es ging bei der Truppenentsendung ja vor allem, um der US-Regierung deutsche Bündnistreue zu beweisen, die nach der Weigerung der damaligen rot-grünen Koalition, Bundeswehreinheiten nach Irak zu schicken, wütend war; der erste PRT-Standort in Kunduz wurde auch gewählt, weil er sich im angeblich stabilen Norden und nahe der afghanischen Nordgrenze befand, von wo aus man die Truppen im Bedarfsfall hätte leichter evakuieren können als von Charikar oder Ghazni (die beiden anderen Standorte, die anfangs mit zur Debatte gestanden hatten);
- Deutschlands Weigerung, einen Krieg in Afghanistan zu sehen, und demzufolge die Bundeswehr als „Entwicklungshelfer in Uniform“ zu profilieren, trug auch mit dazu bei, dass der UN-Vorschlag, dass statt PSTs (Provincial Security Teams) PRTs, also Wiederaufbauteam, geschaffen wurden (obwohl sich die PRT-Konzepte der verschiedenen Nationen unterschieden). PSTs hätten sich darauf konzentrieren können, die neuentstandenen afghanischen Staatsinstitutionen zu schützen (und den Wiederaufbau entwicklungspolitischen Akteuren überlassen können, und nur beizuspringen, wenn es um schwere Technik, Logistik etc für größere Infrastrukturprojekte gegangen wäre). Damit wäre auch eine Demokratisierung leichter geworden. Allerdings untergrub das schon die Entscheidung, die ehemaligen Warlords und ihre Subkommandanten zum Hauptverbündeten im „Anti-Terror-Kampf“ zu machen, zu dem sich die „Mission“ bald wandelte bzw. verengte.
„Wir können alle sehr stolz darauf sein, was unsere Soldaten bis zum letzten Moment, den sie dort waren, in Kunduz erreicht haben.“ Das erklärte der damalige deutsche Kommandeur der NATO-Truppen in Nord-Afghanistan, General Jörg Vollmer, als die deutschen ISAF-Truppen im Oktober 2014 den Standort Kunduz an die afghanischen Streitkräfte übergab. Diese Worte waren, mit Verlaub, Propaganda, die schon damals sowieso niemand glaubte. Wahrscheinlich nicht einmal Vollmer selbst. Doch das Problem der ganzen deutschen Schönfärberei zu Afghanistan war und ist nicht in erster Linie die Bundeswehr (obwohl dort einige auch ganz zufrieden waren), sondern dass am Anfang – deutsche wie international – falsche politische Weichenstellungen vorgenommen wurden, die sich dann nicht mehr korrigieren ließen.
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