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Afghan Memories, Berlin, Flüchtlinge, Fotoausstellung, Frauenrechte, Köln, Newsgroup Afghanistan, RAWA
1 – Buchpräsentation in Berlin (14.6.19)
„Afghan Memories“
14.06.2019, 20 Uhr
Richardstr. 99 – 12043 Berlin
Bei Berlin Mondiale im Rahmen von 48 Stunden Neukoelln
Veranstaltung auf Deutsch, Englisch und Dari
mit Diskussion
Präsentiert wird das Zeitzeug*innen-Archiv Afghan Memories, sowie eine Vorschau des gleichnamigen Buches. Anschließend Diskussion mit Friedens- und Konfliktforscherin Heela Najibullah über die Rolle von Narrativen in Versöhnungsprozessen und Kunst als Möglichkeit gesellschaftlicher Gegenentwürfe.
Die Afghan Memories entstanden im Rahmen einer mehrjährigen Recherche, an deren Anfang sich Künstler*innen, Sozialaktivist*innen, sowie junge Afghan*innen und Berliner*innen zur Newsgroup Afghanistan zusammen fanden. In unmittelbarer Auseinandersetzung mit dem oft unerbittlichen Vorgehen der deutschen Asyl-Politik, die ungeachtet und entgegen der realen Fluchtgründe von Afghan*innen, der dramatischen Sicherheitslage in Afghanistan und der Perspektivlosigkeit im Nachbarland Iran implementiert wird, wirft die Newsgroup Afghanistan Fragen zur gängigen Darstellung Afghanistans auf und zeigt Gegenentwürfe.
In einem 2 x 2 Meter großen, mobilen und schallisolierten Aufnahmestudio, das als geschützter Ort der Begegnung diente, als freier Raum um Gedanken, Meinungen und nicht zuletzt persönliche Geschichten zu teilen, sind Menschen miteinander ins Gespräch gekommen. Sie tauschten sich über ihre Erinnerungen an die Heimat Afghanistan und über ihre Erfahrungen im Exil, zumeist im Iran, aus – zu allem, was sie in ihrem Leben berührt, beschämt, verletzt und bewegt hat. All diese Gespräche bilden die Afghan Memories, ein Archiv aus über 30 Stunden Video- und Audiomaterial, das einen vielschichtigen Blick auf das Leben in einer Region ermöglicht, das von niemandem besser beschrieben werden kann als von den Menschen, die dorther stammen selbst.
Wir präsentieren nun zum ersten Mal eine Auswahl dieser Gespräche, gebündelt in einem auf Deutsch und Dari zweisprachig erscheinenden Sammelband. Die Veröffentlichung versteht sich nicht als Abschluss einer gemeinsamen Projektarbeit, sondern vielmehr als ein neuer Impuls sich weiterhin kritisch und multimedial in den Diskurs über Afghanistan und die afghanische Diaspora einzubringen.
Afghan Memories Team
Hamid Ahmadi, Sina Ataeian Dena, Luca Borkowsky, Carl Gerber, Marielene Grossmann, Katja Heinemann, Katharina Kersten, Julia Metzger-Traber, David Ruf
Newsgroup Afghanistan Team
Hadi Ahmadi, Akhtar Alizade, Mohammad Ali Alizade, Mohsen Hassani, Jawad Hosseini, Waseel Jumazada, Niloofar Karimi, Sara Karimi, Ali Ahmad Rezaie
خاطراتافغان
معرفیکتابوگفتگو
14.06.2019, 20 Uhr
Richardstr. 99 – 12043 Berlin
دربرلینموندیاله درچهارچوبآختاوندفیِرتسیشاِشتوندن(۴۸ساعت) نُیکُلن
برگزاریمراسمبهزبانهایآلمانی،انگلیسیودری
دوستانوهمکارانگرانقدر،
ماافتخاراینراداریمتا آرشیو-شاهدینزمانهخاطراتافغانوهمچنینیکپیشنمایشازاینکتابراتقدیمتانکنیم.بههمراهپژوهشگرصلحومناقشهخانمهـیـلـهنـجـیـباللهدربرنامهشامگاهیدربارهنقشحکایتوقصههادرپروسهصلح وهنربهحیثگزینهدوممدلاجتماعیبحثوگفتگومیکنیم.
مجموعه خاطراتافغاندرچهارچوبیکتحقیقچندسالهبهوجودآمد،کهدرابتداهنرمندان،فعالاناجتماعی،جوانانافغانوبرلینيهابرایتشکیل گروهخبریافغانستانگردهمآمدهبودند.درمناقشهبیواسطهایکهبههمراهرویکردانعطافناپذیردولتآلمانوسیاستسختگیرانهآندرچارچوبفرآیندپناهجویی،بدونتوجهبهدلایلواقعیگریزمهاجرینافغان، وضعیتناگوارامنیتیدرافغانستانووضعیتوخیموسرنوشتنامعلومپناهندگاندرکشورهمسایهایرانپیادهسازیمیشود،گروهخبریافغانستانسوالاتيرادررابطهبانگارشوتوصیفرایجازافغانستانمطرحکردهوتصویرمتقابلیرانشانمیدهد.
دریکاستودیویضبطعایقبندیشده سیار٢x٢متري،بهحیثیکمکانامن،بهعنوانفضافکریآزاد،برایبهاشتراکگذاشتنایدهها،نظراتوهمچنینداستانهایشخصی،افرادبایکدیگرواردگفتگوشدند.آنهاخاطراتشخصیخودراازوطنشانافغانستانوتجاربشاندرغربت،بیشتردرایران، رادرمیانگذاشتند- دربارهتمامچیزهاییکهدرزندگیشانتوانستهرویآنهاتاثیربگذارد،باعثشرمآنهاشود،بهآنهاصدمهزندوآنهارابهحرکتدرآورد. همهاینگفتگوهامجموعهخاطراتافغانراتشکیلمیدهند. آرشیویمتشکلازبیشازسیساعتصداوتصویرثبتشده،کهیکچشماندازچندجانبهایرا بهزندگیدرمنطقهایممکنمیسازند،کهتوسطهیچشخصیدیگری،بادقتوظرافتیکهاهالیآنجااینکارانجاممیدهند،قابلتوصیفنیست.
مااکنونبخشاولمنتخبازاینگفتگوهاراارائهمیدهیم،مجموعهجمعآوریوارائهشدهبهدوزباندریوآلمانیدریکبقچه. انتشاراینمجموعهجمعآوریشدهبهمعناپایانهمکارینیست،بلکهبیشتربهعنوانیکمحرکتازهنفسبرایگروهخبریافغانستاناست. گروهیکههموارهمنتقدانهوچندرسانهایدرگفتمانهادربارهافغانستانویامربوطبهافغانانپراکندهدرجهانسهممیگیرد.
تیمخاطراتافغان
حمیداحمدی،سیناعطاییاندنا،لوکابارکُوسکی،کارلگِربِر،ماریلینهگرُسمَن،کاتیاهاینهمن،کاتاریناکِرستِن،
ـجولیامِتزگِر-ترابِر،داویدقوف
گروهخبريافغانستان
هادیاحمدی،اخترعلیزاده،محمدعلیعلیزاده،محسنحسنی،جوادحسینی،وصیلجمعهزاده،نیلوفرکریمی،ساراکریمی،علیاحمدرضایی
2 – Diskussion in Köln (12.6.19)
Vortrag/Diskussion mit einer Vertreterin der afghanischen Frauenrechtsbewegung
Mittwoch, 12. Juni 2019, 19 Uhr
Flüchtlingszentrum FliehKraft,
Turmstr. 3-5 (2. Etage)
50733 Köln-Nippes.
Die Veranstaltung findet auf Persisch und Deutsch statt.
Die Vertreterin von RAWA, Mehmooda, lebt in Kabul. Aus Sicherheitsgründen tritt sie, wie alle RAWA Aktivistinnen, nur unter Pseudonym an die Öffentlichkeit. Sie wird die Situation von Frauen in Afghanistan sowie die politische Arbeit für Frauenrechte in einem Vortrag und einem kurzen Film vorstellen. Im Anschluss gibt es Gelegenheit zur Diskussion.
Die Frauenrechtsgruppe RAWA (Revolutionary Association of the Women of Afghanistan)kämpft seit 1977 sozial und politisch für die Durchsetzung von Menschenrechten für Frauen in Afghanistan. In der Organisation sind mehr als 2000 Frauen in Afghanistan aktiv.
RAWAs Ziel ist es, immer mehr Frauen in soziale und politische Aktivitäten einzubinden und sich gemeinsam in einer Frauenbewegung für ein freies, friedliches und demokratisches Afghanistan und für die eigenen Rechte zu engagieren. Sie kritisieren die afghanische Regierung und die Internationale Gemeinschaft, die sich aus ihrer Sicht nicht für die Belange der afghanischen Bevölkerung einsetzen. Die derzeitigen Friedensgespräche zwischen den USA und den Taliban lehnen sie ab.
Die Veranstaltung wird von der AG Bleiben Köln und der Frauenberatungsstelle agisra e.V. organisiert und von medica mondiale unterstützt.
3 – Fotoausstellung (läuft schon in Berlin, bis 27.6.19)
„Drei Blicke: Afghanistan“
Die drei Fotograf*innen Rada Akbar, Christina Feldt und Gernot Würtenberger werfen in ihren Arbeiten einen Blick auf die tiefe Verletztheit und die aufstrebende Hoffnung Afghanistans.
- Mai- 27. Juni 2019
Mi.-Fr. 14:00-20:00 Uhr
Conflictfood Showroom, Böckhstraße 13, 10967 Berlin
Veranstaltet wird die Ausstellung von Cultivating Peace e.V., Gastgeber sind Conflictfoodund selo – The Next Generation Coffee
Der Eintritt ist frei.
Rada Akbar
Rada Akbar ist freiberufliche Fotografin, sie lebt und arbeitet in Kabul. Schon immer nutze sie die Kunst als Medium um sich selbst auszudrücken und die Geschehnisse um sie herum zu erklären. Die Karriere der visuellen Kunst Rada Akbars begann als malende Künstlerin. Ihre Gemälde hingen in diversen Ausstellungen national und international. Später tauschte sie Pinsel und Palette ein gegen die Fotokamera ein. Dabei entdeckte sie ihre Leidenschaft, das Alltagsleben der Menschen in Afghanistan festzuhalten und zu dokumentieren. Von ihrer Kunst sagt Rada selbst, sie fotografiere keine Objekte, sondern das Gefühl, dass sie ihr vermitteln. 2015 gewann sie den UNICEF Fotowettbewerb „Foto des Jahres“. Teile dieser prämierten Fotostrecke hat die Künstlerin für die Ausstellung „Drei Blicke: Afghanistan“ als Leihgabe zur Verfügung gestellt.
Christina Feldt
Christina Feldt ist freiberufliche Fotografin und lebt in Berlin. Sie absolvierte ihr Studium in International Business, war aber seit ihrer Jugend von der Fotografie fasziniert. In Barcelona belegte Christina einen Fotojournalismus Kurs an der Schule RUIDO Photo, es folgten weltweite Foto Expeditionen mit renommierten Fotografen. Mittlerweile hat Christina mehr als 40 Länder weltweit mit ihrer Kamera bereist. Ihre großen Leidenschaften sind Fotoreportagen und Dokumentationen aus der ganzen Welt, insbesondere die Schicksale und Geschichten von Menschen interessieren sie sehr. Christina hat für zahlreiche Medien und internationale Organisationen – wie die Vereinten Nationen, Save the Children, Care, Handicap International, etc. – bewegende Themen in Afrika, Asien und auch Afghanistan fotografiert. 2014 reiste sie für 2 Wochen nach Afghanistan, wo sie im Auftrag der Vereinten Nationen fotografierte. Sie blickt auf ein wunderschönes Land mit bewegenden Momenten und besonderen Menschen zurück.
Gernot Würtenberger
Gernot Würtenberger hat in Wien und Berlin viele Jahre als Architekt gearbeitet. 2015 gründete er das Sozialunternehmen Conflictfood mit der Idee, Handelsbeziehungen zu Bauern in Konfliktregionen aufzubauen. Die Kamera im Gepäck begleitete ihn zu Flüchtlingslagern in Palästina, Rohingya-Ghettos in Myanmar und zu Opiumfelder in Afghanistan. An der Fotografie begeistert ihn der eine und unwiederbringliche Moment, das Schmunzeln im Gesicht oder die Hoffnung in den Augen. Diese Begeisterung zeigt sich in seinen Bildern.
[Die Texte in Kursivschrift stammen von den Veranstaltern.]
Plus 1 (Berlin, läuft ab heute, 6.6.19)
„They Died Laughing“
Einzelausstellung der pakistanischen Video-Künstlerin Bani Abidi, mit Impressionen aus ihrer Heimatstadt Karatschi und dem neuen Projekt „The Lost Procession“ über die verfolgte Minderheit der Hasara – sie richtet ihr Augenmerk auf Themen wie Zwangsenteignung, Flucht und Asyl sowie Gefangenschaft.
Berlin, Gropius Bau, bis 22.9.19.
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